Das Projekt SOLC „SOLC – Social Online Learning Community” ist ein Projekt zur Unterstützung und Stärkung der digitalen und technologiegestützten Lehre an der KHSB.
Bis zu Beginn der Corona-Pandemie zeichneten sich die Lehre und die Zusammenarbeit mit den Studierenden an der KHSB - wie es im SAGE-Bereich bislang noch oft der Fall ist - insbesondere durch Präsenzformate aus, digitale Elemente wurden lediglich punktuell eingesetzt. Dennoch ist es der KHSB gelungen, ihr Lehrangebot in den Semestern während der Corona-Pandemie weitestgehend digital anzubieten. Mit der Wiederaufnahme der Präsenzlehre steht nun auch die KHSB vor der Herausforderung, die gewonnenen digitalen Erfahrungen zu sichern und zukünftig die Präsenzlehre durch digitale Angebote sinnvoll zu bereichern.
Gerade an einer sozialen Hochschule mit hohem Praxisanteil stößt die Implementierung digitaler Lehre auf Herausforderungen: Auf der einen Seite werden in sozialen Studiengängen digitale Medien bisher eher zurückhaltend eingesetzt, auf der anderen Seite zeichnet sich die KHSB durch eine heterogene Studierendenschaft mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Voraussetzungen aus.
Hier unterstützt das durch die Stiftung Innovation der Hochschullehre geförderte Projekt SOLC (Social Online Learning Community) die Weiterentwicklung digitaler und technologiegestützter Lehre, fördert die Entwicklung digitaler Zukunftskompetenzen von Studierenden und begleitet zugleich den Kulturentwicklungsprozess digitaler Lehre als Ergänzung der Präsenzlehre an der KHSB. Angelehnt an die Idee von Online Learning Communities (OLC) entwickelt das Projekt praktische Lösungsansätze, wie eine solche OLC an einer sozialen Hochschule gestaltet werden kann.
Unter der Federführung von Vizepräsidentin Prof.‘in Dr.‘in Petra Mund entwickelt das interdisziplinäre Team – bestehend aus der Projektkoordinatorin Rike Braden, dem Experten für IT und Medien Robert Karpinski und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Christoph Kuhnt – Angebote für Studierende und Lehrende. Dabei wird die Online-Lehre als Ergänzung der Präsenzlehre an den Stellen, an denen sie sinnvoll eingesetzt werden kann, verstanden.
Projektdetails Kernelemente als Unterseiten
Das Projekt fächert sich in sechs Kernelemente auf:
- Check-In bietet eine Erstinformation in Form von kurzen Einführungsvideos zu den technischen Angeboten der KHSB für neu immatrikulierte Studierende an.
- Online Learning Education bietet ein vertieftes Wissen in Form von Tutorials und Webinaren zum Bereich SAGE & Digitalisierung an und unterstützt so die Entwicklung von Zukunftskompetenzen Studierender und Lehrender in Lehre und Praxis.
- Wissensmanagement baut eine Struktur für das digitale und partizipative Wissenmanagement für das technologiegestützte Lehren und Lernen auf.
- Community bietet Studierenden und Lehrenden eine Plattform auf sowohl digitaler als auch analoger Ebene an, um sich auszutauschen, in Kontakt zu bleiben und kollaborativ neue Ideen zu entwickeln.
- Support bietet die bedarfsgerechte technische Unterstützung von Studierenden und Lehrenden im technologiegestützten Studium an.
- Better.Together vernetzt soziale Hochschulen deutschlandweit und bietet Kooperationsmöglichkeiten in Studium und Lehre.
Der Virtuelle Campus KHSB
Der Virtuelle Campus ist als Antwort auf die Frage zu verstehen, wie bereits vorhandene E-Learning-Strukturen so erweitert werden können, dass sozialer Austausch und gemeinsames Lernen durch die digitalen Möglichkeitsräume erleichternde Rahmenbedingungen erhalten. Im Besonderen werden hier die evaluierten Bedürfnisse der Studierenden berücksichtigt und im Allgemeinen wird die KHSB als Ort sozialer Begegnung Ihren eigenen Ansprüchen gerecht. Damit ist die Entwicklung dieser Plattform dem Kernelement Community zuzuordnen, bietet aber letztlich Möglichkeiten für die Umsetzung aller Bereiche des Projekts SOLC.
Befragungen während der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass Studierenden während der Corona-Semester vor allem der Austausch untereinander aber auch die Möglichkeit zu wichtigen "Tür-und-Angel-Gesprächen" mit Lehrenden oder auch Pauseninteraktionen fehlten. Klassische Videokonferenzprogramme bieten hier lediglich Lösungen, die die Möglichkeiten sozialen Austauschs stark einschränken.
Diese Lücke soll der Virtuelle Campus für die digitale Lehre bestmöglich schließen. Er soll vor allem ein alternatives, DSGVO-konformes Videokonferenzprogramm anbieten, bei dem spontane Treffen für Studierende als auch für Lehrende möglich sind. So bietet er vor allem für Gruppenarbeiten eine Erleichterung darstellen, aber auch eine Schnittstelle zu Moodle und anderen eingesetzten Tools.
Dabei ermöglicht der Virtuelle Campus ein gemeinsames Lehr- und Lernerlebnis. Studierende erhalten mehr Möglichkeiten, ihren persönlichen Lernprozess - innerhalb wie außerhalb der Lehrveranstaltungen - selbst zu gestalten. So können sie eigenständig informelle Lerngruppen gründen oder im Rahmen einer Lehrveranstaltung die Gruppenarbeit selbst organisieren. Für Lehrende ergeben sich neue didaktische Möglichkeiten, die mit „klassischer Onlinelehre“ nicht umsetzbar waren.
Dazu gibt es zwei unterschiedliche Arten von Videokonferenzen: Big Blue Button- bzw. Jitsi-Konferenzen, die an festen Orten eingebettet sind und für viele Teilnehmende geeignet sind, und kleinere „Spontankonferenzen", die bei der Begegnung mit anderen Avataren aufploppen und sich für Gespräche in kleiner Runde mit bis zu fünf Teilnehmenden sowie für Privatgespräche eignen.
Dabei entsteht auf Grundlage der Open Source-Anwendung WorkAdventure ein digitaler Campus, der optisch dem Bau der Hochschule nachempfunden, künstlerisch gestaltet ist und mittels eines Avatars betreten werden kann. Videokonferenzen entstehen an Ort und Stelle, an denen sich Avatare treffen und bieten so erweiterte und selbstbestimmte Möglichkeiten sozialen Austauschs.
Die Anbindung an Moodle ermöglicht es Lehrenden, den virtuellen Seminarraum vorzubereiten und Lehrmaterialien an einer bestimmten Stelle abzulegen bzw. externe digitale Tools (Jitsi, Whiteboard, Umfragetools, etc.) zu nutzen. Studierende können ortsunabhängig mit nur einem Login auf alle Anwendungen zugreifen, ohne diese separat öffnen bzw. sich erneut einloggen zu müssen, wie es bislang meist der Fall ist. Zudem werden das Moodle-Plugin und einige Funktionen nach Bedürfnissen der Lehrenden und Lernenden entwickelt und integriert. Einen weiteren Vorteil bietet das selbstorganisierte, informelle Lernen in Kleingruppen auch außerhalb der Seminarzeiten, was für viele Studierende im berufsbegleitenden Studium, mit Care-Verpflichtungen, mobilen Einschränkungen, usw. eine erhebliche Erleichterung darstellt.
Außerdem kann mit der Nachbildung des Hochschulgebäudes als interaktiver begehbarer Grundriss intuitiv ein Überblick über das Gebäude angeboten und bspw. Büros der Verwaltung und Beratung mit ihren verlinkten Angeboten entdeckt werden.
Der Virtuelle Campus basiert ausschließlich auf OpenSource-Programmen (Workadventure, Big Blue Button, Jitsi und Moodle) und ist frei verfügbar. So ist einerseits ein Hosting auf hochschuleigenen Servern möglich und erfüllt die Vorgaben der DSGVO. Andererseits können dadurch die Software und das Plugin auch von anderen Hochschulen genutzt werden, sodass der Virtuelle Campus der KHSB zu einem Prototyp wird.